2018
Posthuman ARCHE | Ka-man (Carmen) Lam
Posthuman ARCHE versucht sich als Antwort auf die akute Krise des Menschseins in paradoxen Zeiten. Unter dem Druck neuer Entwicklungen vom Anthropozän bis zur Technosphäre, auch als „posthumanes Dasein“ bezeichnet, verlangen unsere Praktiken der Wiederherstellung menschlicher Einwohner eine profunde Umkehr, jenseits der binären Unterscheidung zwischen dem Urbanen und dem Ländlichen; zwischen Existenzspähren im urbanen Gebiet und ihrer immensen und unsichtbaren res extensa. Hierin liegen Fragen an die nächste Generation von Architekten und Stadtplanern – wie soll das menschliche Kollektiv auf der Erde geplant, neu geplant, oder vor allem neu imaginiert werden?
Der Vorschlag postuliert ein neues Kollektiv unter Einbeziehung posthumaner Subjekte, nichtmenschlicher Protagonisten, des Systems Erde, natürlicher Ressourcen und Infrastrukturnetzwerke. Inspiriert von der bekannten Bibelstelle wird der Vorgang der Paarbildung als algorhythmische Strategien der Gegenseitigkeit und Widerstandsfähigkeit neu interpretiert. Dieses Kollektiv bildet eine missionarische Besatzung, die auf der Suche nach Selbst-Versenkung ist, sowie nach unserem Verlangen nach einer zukünftigen Rettung.
Ka-man (Carmen) Lam ist Designerin, die sich mit transdisziplinären Räumen zwischen Architektur, Medienkunst und ortsgebundener Technologein mit Fokus auf das Gemeinwohl beschäftigt. Gebürtig aus Hongkong, wurde sie in Österreich, den USA und Deutschland ausgebildet und schließt aktuell einen Doppel-Master-Studiengang in Medienarchitektur ab. Unter ihren gegenwärtigen Projekten finden sich eine Visualisierung des Diskurs zum Bauhaus-Jubiläums in Weimar, ein Workshop mit SoziologInnen zu Algorithmen und Ethik in Kassel und eine Designstudie zur posthumanen urbanen Zukunft.